Gleich drei touristische Juwele liegen
unweit von Tokio und laden zu ein- oder zweitägigen
Ausflügen ein: Nikko mit dem Tosho-Schrein, Kamakura,
die Hauptstadt der Militärherrscher im 12. und 13.
Jahrhundert, und der Fuji-san, der wohl schönste Vulkankegel
der Welt mit seinen fünf Seen und dem Hakone-Gebiet
voller heißer Quellen.
Hakone
Sofern man früh genug aus den Federn kommt, genügt
ein Tag für einen Ausflug nach Hakone. Besser sind zwei,
dann sollte man aber rechtzeitig eine Unterkunft reservieren.
Denn wenn es das Wetter gut meint, zieht es die Tokioter
magisch in diese Gegend, in der Natur pur geboten wird. Die
Reise - auch auf eigene Faust unproblematisch - lässt
sich sehr abwechslungsreich gestalten.
Am beliebtesten ist die folgende Route, für die es den
Hakone Free Pass der Odakyu-Linie gibt. Umsonst ist er leider
nicht! Ab Shinjuku fährt man mit der Odakyu-Linie (Romance
Car) bis nach Odawara. Dort steigt man in die Bergbahn um,
die bis Gora fährt. Eine Zahnradbahn bringt einen dann
auf den 1137m hohen Berg Sounzan (ca. 10Min.), wo man in
die Schwebebahn überwechselt. Aus luftiger Höhe
sieht man in der Owakudani-Schlucht, über die man schwebt,
heiße Quellen brodeln und schweflige Dämpfe aufsteigen.
Nach 35 Minuten hat man den Zielort Togendai erreicht. Dort,
am Ufer des Ashi-Sees (Ashi-no-ko), auch Hakone-See genannt,
warten bereits die Schiffe - sie sehen aus wie Schwäne,
Raddampfer oder Sklavengaleeren, man hat die Wahl - für
die Weiterfahrt nach Moto-Hakone. An klaren Tagen bietet
sich von hier eine herrliche Aussicht auf Japans heiligen
Berg, den Fuji-san. Sind die Wettergötter schlecht gelaunt,
tröste man sich mit einem Blick in das Museum der Hakone-Zollstation
an der alten Tokaido-Straße, die einst Edo mit Kyoto
verband. Von 1619 bis 1869 wurden hier die Durchreisenden
auf das Gründlichste kontrolliert. Die Tokugawa-Shogune
wollten über die Reiseaktivitäten ihrer Untertanen
informiert sein. Kombinierte Fahrkarten, die sowohl die Fahrt
mit dem Romance Car der Odakyu-Linie als auch die Tickets
für die Rundfahrt (Bergbahn, Zahnrad-Schwebebahn, Schiff,
Bus) einschließen, gibt es im Bahnhof Shinjuku (West-Eingang).
Will man am selben Tag nach Tokio zurückfahren, nimmt
man am besten einen Bus von Moto-Hakone bis Odawara. Von
dort braucht der Kodama, die nicht ganz so schnelle Ausgabe
des Superschnellzuges Shinkansen, 40 Minuten bis zum Tokio-Bahnhof.
Wer den Ausflug erholsamer gestalten und übernachten
möchte, hat in Hakone die Auswahl zwischen preiswerten
Herbergen bis hin zu Luxushotels. Das "Fujiya" in
Miyanoshita, eines der ersten westlichen Hotels in Japan,
wartet mit einem kuriosen Architektur-Mix auf: Südamerikanische,
römische und chinesische Stilelemente sind hier unbekümmert
vereint. Eine interessante Alternative zum üblichen
Hotelketten-Einerlei - ganz besonders an Wochentagen. Da
hat das Fujiya für alle Ausländer ein Sonderangebot.
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