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Historisches |
3.Jh. v.Chr. (Ende der Jomon-Zeit) Die Gegend
des heutigen Tokio ist nachweislich schon besiedelt.
Um 1200 Der Name Edo ("Flußtor") wird in
offiziellen Dokumenten erstmals erwähnt. Die Burg von
Taro Shigenaga Edo, an der Stelle des heutigen Kaiserpalastes,
ist Mittelpunkt einer größeren Siedlung.
1457 Auf den Grundmauern dieser Burg erbaut der Feudalfürst
Ota Dokan eine Festungsanlage; er gilt in Japan als Stadtgründer.
1590 Bedeutung erlangt Edo jedoch erst, als Tokugawa Ieyasu,
der Daimyo (Feudalfürst) der acht Kanto-Provinzen, es
zu seiner Hauptstadt macht.
1600 Ieyasu gelingt es, den Machtkampf zwischen den großen
Daimyo-Familien Japans in der Schlacht von Sekigahara zu
seinen Gunsten zu entscheiden. Faktisch ist er nun Alleinherrscher
des Reiches, denn das Kaiserhaus in Kyoto hat zu dieser Zeit
keinen politischen Einfluß.
1603 Ieyasu wird zum Shogun (Militärregent) ernannt;
er baut die Burg von Ota Dokan zu seinem Palast aus. Edo
wird Sitz der Militärregierung und politisches Zentrum
des Landes. Als symbolischer Ausdruck der zentralen Stellung
der Stadt wird die Nihon-bashi gebaut; von dieser Brücke
aus werden alle Entfernungen des Inselreiches gemessen.
1612 Das Christentum wird verboten, und bald darauf beginnt
die Abschließungspolitik, die das 264 Jahre dauernde
Tokugawa-Shogunat kennzeichnet. Die Hauptstadt Edo entwickelt
sich zu einer blühenden Stadt. Mit der Verlegung der
Münze (ginza) von Sampu (heutiges Shizuoka) wird
1612
der Grundstein des berühmtesten Einkaufsviertels der
Stadt gelegt.
1634 Zur Kontrolle der dem Shogun ergebenen Daimyo ergeht
der Sankin-kotai-Erlaß: Alle Daimyo-Familien haben
sich in Edo niederzulassen, die Daimyo selbst alle zwei Jahre
in Edo vorzusprechen. Da die Familien des Kriegsadels (samurai)
verpflichtet sind, ein aufwendiges Leben zu führen,
nehmen Handwerk und Handel der Stadt einen enormen Aufschwung.
1657 Ein Großbrand zerstört über die Hälfte
der Stadt. In der gesamten Edo-Zeit (1600-1868) gibt es etwa
200 Brände und Schäden durch Erdbeben. Doch jedesmal
wird die Stadt größer wiederaufgebaut. Im 18.Jh.
gilt sie mit 1,2Mio. Einwohnern als größte Stadt
der Welt.
1853 Eine Zäsur kündigt sich an, als der amerikanische
Commodore Perry mit seinen berühmt gewordenen „schwarzen
Schiffen“ bei Uraga vor Anker geht, um die Öffnung
Japans für den Handel zu erreichen. Er trifft auf eine
innenpolitisch geschwächte Shogunats-Regierung (Widerstand
gegen die verknöcherten feudalistischen Gesellschaftsstrukturen
führten zu Aufständen), die nachgeben muß.
1854 Mit der Öffnung zweier Häfen ist die über
200 Jahre dauernde Isolation Japans beendet.
1867 Der 15. Tokugawa-Shogun muß die Regierungsgewalt
an den kaiserlichen Hof zurückgeben. Nach fast sieben
Jahrhunderten der politischen Bedeutungslosigkeit bringt
eine nationalistisch gefärbte Modernisierungsbewegung
das Kaiserhaus wieder an die Macht.
1868 Der junge Kaiser Mutsuhito besteigt als 122. Tenno den
Thron und verleiht seiner Regentschaftsperiode den Namen
Meiji (‚Ära der Erleuchtung’). Er verlegt
seine Residenz von Kyoto nach Edo, das er in Tokio (‚Östliche
Hauptstadt’) umbenennt. Mit der sogenannten Meiji-Restauration
beginnt die Modernisierung Japans, das sich nun am Westen
orientiert. 1869 gibt es die erste telegrafische Verbindung
(Tokio - Yokohama), 1872 fährt die erste Eisenbahn (Tokio-Yokohama),
1885 wird ein Teil der Yamanote-Ringlinie, 1903 die S-Bahn
zwischen Shinagawa und Shimbashi in Betrieb genommen. Um
den Vorsprung der westlichen Nationen einzuholen, reformiert
man das Bildungswesen grundlegend. 1864 wird die Keio-Universität
gegründet, 1869 werden die ersten ausländischen
Lehrer nach Tokio geholt, 1877 nimmt die heutige Universität
Tokio, 1881 die Waseda-Universität ihren Lehrbetrieb
auf. Tokio entwickelt sich mehr und mehr zum Wirtschaftszentrum
des Landes. Private Unternehmen zieht es in die Nähe
des Kaiserpalastes; die Bürohäuser von Industrie
und Hochfinanz in Marunouchi entstehen.
1912 Mit dem Tode Kaiser Mutsuhitos endet die Meiji-Zeit.
Ihm zu Ehren wird der Meiji-Schrein errichtet.
1923 Am 1. September zerstört ein heftiges Erdbeben
weite Teile der Stadt, 140000 Menschen kommen ums Leben.
Doch in der Rekordzeit von 7Jahren ist Tokio wiederaufgebaut.
1943 Das Gebiet der Präfektur Tokio wird zur Metropole
Tokio erklärt, die Bevölkerungszahl erreicht die
8-Mio.-Grenze.
1944/45 Bombenangriffe legen die Stadt in Schutt und Asche.
1945 Nach der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde am
2.September zieht an der Spitze des Oberkommandos der Alliierten
US-General MacArthur in Tokio ein, das zum ersten Mal in
seiner Geschichte von ausländischen Truppen besetzt
ist.
1952 Mit Inkrafttreten des Friedensvertrages von San Francisco
endet die Besatzungszeit, während der Tokio Hauptquartier
des alliierten Oberkommandos und damit Hauptstadt des Landes
bleibt. Der Wiederaufbau der Stadt löst einen ungeheuren
Bauboom aus.
1961 Tokio hat über 10Mio. Einwohner.
1964 Das japanische Wirtschaftswunder und die Ausrichtung
der Olympischen Spiele im Sommer lassen die Stadt immer schneller
wachsen. Rechtzeitig zur Olympiade nimmt die Tokaido-Linie
des Superschnellzuges Shinkansen zwischen Tokio und Osaka
den Betrieb auf.
1969 Die rasche Industrialisierung zwingt bereits zur Einrichtung
einer Zentralstelle zur Bekämpfung der Luftverschmutzung!
1989 Im Januar stirbt Kaiser Hirohito. Sein ältester
Sohn Akihito folgt ihm auf dem Thron. Die neue Regentschaftsperiode
erhält den Namen Heisei ("umfassender Friede").
1991 Tokio zählt rund 12Mio Einwohner. Im Wolkenkratzerviertel
Shinjuku entstehen die neuen Verwaltungsgebäude der
Stadt, entworfen von Kenzo Tange. Die City Hall kann mit
243m Höhe den Titel des höchsten Gebäudes
in Tokio für sich in Anspruch nehmen. Doch Baugrund
für neue Wohnungen, Bürohäuser und Betriebe
ist so knapp, daß die Bodenpreise nahezu explodieren.
Das Grundstück auf dem der Kaiserpalast steht ist mehr
Wert als ganz Kalifornien.
1995 Die Sekte Aum Shinrikyo verübt einen Giftgas-Anschlag
in der Tokioter U-Bahn. Der neugewählte Tokio-Gouverneur
Aoshima kippt die Weltcity-Expo 96, das Vorzeigeprojekt seines
Vorgängers.
2001 Das Kronprinzenpaar bekommt Nachwuchs. Doch der von
den Traditionalisten und Nationalisten erhoffte Thronfolger
bleibt aus. Aiko, „Kind der Liebe“, heißt
das Töchterchen von Kronprinz Naruhito und Prinzessin
Michiko.
2002 Keines der Spiele bei der Fußballweltmeisterschaft
findet in Tokio statt. Aber Tausende von ausländischen
und japanischen Fußballfans sorgen trotzdem für
Trubel in der Hauptstadt. |
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