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Feste |
Man soll Feste bekanntlich feiern, wie sie
fallen. Doch ganz so einfach ist das in Tokio nicht: Mehr
als 1000 Feste im Jahr soll es geben, durchschnittlich drei
pro Tag also.
Von altersher sind Matsuri, shintoistische Schreinfeste zu
Ehren der lokalen Gottheit, integraler Bestandteil des japanischen
Alltags. Die Palette reicht von großen Schreinfesten,
die Hunderttausende von Besuchern anziehen, bis hin zu eher
familiär anmutenden Feiern am Schrein um die nächste
Ecke. Doch eines haben alle gemeinsam: Das farbenprächtige
Spektakel schlägt Akteure und Betrachter gleichermaßen
in seinen Bann und vermittelt eine Ausgelassenheit und Lebensfreude,
der man sich nicht entziehen kann.
Den jährlichen Veranstaltungskalender vervollständigen
eine Reihe von traditionellen Jahrmärkten und Blumenschauen,
die nicht weniger reizvoll und fotogen sind. Die folgende
Liste bietet nur eine kleine Auswahl. Näheres über
Termine, Ort, Ablauf und historische Hintergründe erfährt
man im TIC-Büro in Yurakucho (3201-3331) oder aus den
englischsprachigen Tages- und Stadtzeitungen.
1.-3. Januar: Der Schrein- oder Tempelbesuch in den ersten
Tagen des neuen Jahres, Hatsumode, ist für jung und
alt unerläßlich. Man bittet die Götter um
ihren Beistand im neuen Jahr. Beliebte Ziele sind der Meiji-Schrein,
der Senso-Tempel in Asakusa und der Yasukuni-Schrein.
6.Januar: Die große Feuerwehrparade, Dezomeshiki, wird
seit der Edo-Zeit veranstaltet. Bestaunenswert sind die zirkusreifen
Balanceakte der edozeitlich kostümierten Feuerwehrmänner
auf haushohen Bambusleitern.
3. oder 4.Februar: „Oni wa soto fuku wa uchi“ („Böse
Geister raus, Glück herein!“) - dieser Ruf erschallt
am Setsubun-no-hi, dem Tag des Bohnenwerffestes, nicht nur
in Tempeln und Schreinen, sondern auch in vielen Familien.
Zu empfehlen ist ein Besuch des Senso-Tempels (Kanda-Schrein,
Zojo-Tempel oder Hie-Schrein sind zweite Wahl).
25.Februar-15.März: Das Pflaumenblütenfest, Shiraume-matsuri,
am Schrein Yushima-tenjin ist seit der Edo-Zeit beliebt.
An den Wochenenden finden unter den wunderschön blühenden
Bäumen Teezeremonien statt.
Im April: Nach der Pflaumenblüte steht die Kirschblüte,
Sakura, ins Haus, ein wahres Volksfest. Insbesondere nach
Feierabend, wenn geschlossene Firmengruppen ihr Ohanami (‚ehrenwertes
Blütenbetrachten’) veranstalten, verwandeln sich
Ueno-Park und Chidorigafuchi-Allee (Chidorigafuchi-ryokudo;
10Min. Fußweg vom Bahnhof Kudanshita der Hanzomon-Linie),
die Anlage um den Yasukuni-Schrein und der Friedhof (!) Aoyama
(Aoyama-reien; Bahnhof Nogizaka der Chiyoda-Linie) in Schauplätze
feucht-fröhlicher Feiern.
29.April-3.Mai: Frühlingsfest am Meiji-Schrein. Auf
dem Programm stehen u.a. Bunraku- und No-Vorführungen
sowie Kyudo-Demonstrationen (japanisches Bogenschießen).
Mitte Mai: Das Kanda-matsuri am Kanda-Schrein (Kanda-myojin
oder Kanda-jinja) ist eines der drei großen Feste aus
der Edo-Zeit (die beiden anderen sind Sanja- und Sanno-matsuri).
Gefeiert wird der Sieg von Tokugawa Ieyasu bei Sekigahara
im Jahre 1600, der das Land nach langen Jahren des Bürgerkriegs
einte. Über 70 kleine Schreine (mikoshi) werden durch
die Straßen getragen. Das Matsuri findet nur in ungeraden
Jahren statt.
3.Wochenende im Mai: Noch gigantischer als das Fest in Kanda
ist das Sanja-matsuri des Asakusa-Schreins.
Mitte Juni: Am Hie-Schrein (Hie-jinja) in Akasaka (auch Sanno-sama
genannt), wird das Sanno-matsuri gefeiert, das dritte der
großen Edo-Feste. Höhepunkt ist die Shinko-Parade
(wird nur alle zwei Jahre abgehalten, das nächste Mal
1992), eine Prozession von kaiserlichen Sänften, an
der rund 400 Personen in historischen Kostümen der Heian-Zeit
teilnehmen. Tokugawa Ieyasu ließ den Schrein - damals
der größte Edos - zu Ehren der Schutzgöttin
Sanno errichten; unter ihrem Schutz standen die Tokugawa-Familie,
Burg und Stadt.
Mitte Juni: Iris-Blumenschau. Am schönsten im Park Horikiri-shobu-en
(Kisei-Linie); beeindruckend und gleichzeitig zentral: Meiji-Schrein,
Koraku-Garten oder Yasukuni-Schrein.
Letzter Samstag im Juli: Beliebte Aussichtspunkte beim Sumidagawa-hanabi-taikai,
dem größten der sommerlichen Feuerwerke auf dem
Sumida-Fluß, sind Kototo-, Shirahige- und Komagata-
Brücke in Asakusa. Man kann sich aber auch einer Bootstour
anschließen.
Ende Juli: Am Hie-Schrein findet Tokyo-takigi-no, eine No-Vorführung
im Freien, statt. Das Datum variiert von Jahr zu Jahr.
25.September: Beim Ningyo-kuyo im Kiyomizu-Tempel im Ueno-Park
opfern kinderlose Ehepaare der Göttin der Barmherzigkeit
Puppen und bitten um reichen Kindersegen. In einer Zeremonie
werden die Puppen, die das Jahr über hier dargebracht
wurden, unter Sutra-Gesängen verbrannt.
Erstes Wochenende im Oktober: Beim Furusato-tokyo-matsuri
gibt es für jeden Geschmack etwas: von der Miss-Tokio-Wahl
bis zu Shinto-Tänzen.
Erster Samstag im Oktober: Auf die Edo-Zeit gehen Kiba-no-kakunori
und Fukagawa-no-chikaramochi zurück. Während beim
Kakunori (Baumstamm-Reiten) die Flößer ihre Balanceakte
zeigen, stellen beim Chikaramochi junge Männer ihre
Körperkräfte unter Beweis, indem sie sich zentnerschwere
Reissäcke auf den Bauch legen lassen. Bester Standort
ist der Park Sendai barigawa-koen
30.Oktober-3.November: Das Herbstfest des Meiji-Schreins,
Meiji-reidaisai, ist vielleicht das kulturell interessanteste
Fest, mit seinen Darbietungen in klassischer Hofmusik und
höfischen Tänzen, mit seinen No-Vorführungen
und Demonstrationen traditioneller Kriegskünste, darunter
Yabusame, das Bogenschießen vom Pferd.
15.November: An diesem Tag besuchen alle 3- und 7jährigen
Mädchen und die 5jährigen Jungen mit ihren Eltern
shintoistische Schreine, um um Gesundheit und Wohlergehen
zu bitten. Shichi-go-san heißt das Fest, ein wahrer
Augenschmaus: Die Kinder tragen farbenfrohe Kimonos. Hauptschauplätze
sind Meiji-, Yasukuni-, Kanda- und Hie-Schrein.
31.Dezember: Am Joya-no-kane läuten kurz vor Mitternacht
alle Tempelglocken des Landes 108mal. Eine Zeremonie, die
den Menschen von seinen 108 unreinen Begierden befreien soll.
Wer sich am Zojo- oder Kanei-Tempel früh genug in die
Reihe stellt, darf mitläuten. |
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